Gwen Hayes - Romancing the Beat

Schreiben? Ja. Aber wie?
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Ruth
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Gwen Hayes - Romancing the Beat

Beitrag von Ruth »

Wir haben jetzt so viel über das Buch gesprochen, aber alle konkreten Links waren im alten Forum, deshalb setze ich hier noch einmal einen Link rein für diejenigen, die sich das Buch ansehen und eventuell damit arbeiten wollen. Man kann es als eBook, gedrucktes Buch und als Hörbuch kaufen. Allerdings nur auf Englisch.

Gwen Hayes - Romancing the Beat

Hier eine kleine Übersetzung der Beschreibung, die Gwen Hayes selbst auf ihrer hier oben verlinkten Seite abgibt:
Was macht einen Liebesroman zu einem Liebesroman?

Das Schreiben eines gut strukturierten Liebesromans ist nicht dasselbe wie das Schreiben eines anderen Genres – etwas, das in den gängigen Roman- und Drehbuchhandbüchern nicht behandelt wird. Der Liebesroman besteht aus eigenen Handlungssträngen, und die äußere Handlung und das Thema müssen in den Liebesroman eingeflochten werden – nicht umgekehrt.

Romancing the Beat ist ein Rezept, kein starres System. Den Beats ist es egal, ob man vor dem Schreiben einen Plot oder eine Gliederung erstellt, oder ob man sich durch die Entwürfe durchhechelt und bei der Überarbeitung einen "Beat-Check" durchführt. Pantser und Plotter sind beide willkommen.
Pantser ist ein anderes Wort für Bauchschreiber(innen). Sich einfach auf den Hosenboden, englisch die Pants, setzen und schreiben.

Es ist leider so, wie Gwen Hayes sagt. Übliche Schreibratgeber, die ich auch alle im Schrank stehen habe und durchaus schätze, gehen nicht speziell auf Liebesromane ein. Das ist höchstens ein Unterplot, ein Nebenschauplatz, nicht der Hauptschauplatz der Geschichte. Für uns ist es aber der Hauptschauplatz. Und deshalb müssen wir uns sozusagen unsere eigenen Mittel und Wege suchen.

Die rote Hervorhebung ist von mir, weil es genau auf das eingeht, was wir in dem Thread übers Plotten jetzt so ausführlich diskutiert haben. Ein Rezept, kein starres System. Eine Art roter Faden, eine Anleitung zum Nachdenken, Hinweise darauf, wie man die Geschichte am besten entwickelt. Aber füllen muss das jede Autorin selbst. Mit ihrer eigenen Kreativität, mit ihrer eigenen Phantasie.
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Steffi
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Re: Gwen Hayes - Romancing the Beat

Beitrag von Steffi »

Oh ja! Das kannst Du wohl laut sagen! 😋 Das habe ich ja hautnah zu spüren bekommen, als ich mit meinem ersten Versuch, Gwen Hayes in dem Brainstorming zu Romancing Xena anzuwenden, kläglich gescheitert bin. Wäre es eine Anleitung, die man einfach nur ausfüllen muss, wäre das nicht passiert. Aber man muss selbst nachdenken und die Beats zwar als Anregung nehmen, aber auch in die richtige Richtung denken. Wenn man sie falsch füllt, bleibt man stecken. Zwei Jahre bei mir. 😏

Also niemand soll denken, dass es leicht ist, nur weil es hier eine Vorlage gibt. Es ist genauso schwer wie sonst, aber man hat die Chance, sich nicht ganz so sehr zu verzetteln. So würde ich das sehen.
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Katja
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Re: Gwen Hayes - Romancing the Beat

Beitrag von Katja »

Ein Rezept. Aha. Also tatsächlich Lasagne. 😄 Aber man kann seine Lasagne so würzen, wie man das mag. Zutaten hineintun, die man mag, und welche, die man nicht mag, weglassen. Das beschreibt den Schreibprozess recht gut, finde ich. Ich habe ja noch nie nach Gwen Hayes geschrieben, aber es ist schon tröstlich, dass sie selbst sagt, egal, ob Plotter oder kein Plotter, es funktioniert für alle.
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Hanna
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Re: Gwen Hayes - Romancing the Beat

Beitrag von Hanna »

Gwen Hayes hat geschrieben:Den Beats ist es egal, ob man vor dem Schreiben einen Plot oder eine Gliederung erstellt, oder ob man sich durch die Entwürfe durchhechelt und bei der Überarbeitung einen "Beat-Check" durchführt.
Das ist das, was ich gestern schon dachte. Man schreibt das Buch erst einmal sozusagen als Rohentwurf, und wenn man dann am Ende angekommen ist, ordnet man das, was man geschrieben hat, den Beats zu. Und hoffentlich passt es. 🤨 Aber ist das Zuordnen dann überhaupt noch sinnvoll?
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Ruth
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Re: Gwen Hayes - Romancing the Beat

Beitrag von Ruth »

Das ist natürlich die Frage, da hast Du recht. Ich schreibe ja keine Rohentwürfe, sondern für mich ist ein Buch fertig, wenn ich Ende darunterschreibe. Sich durch Entwürfe „durchzuhecheln“, wie Gwen Hayes hier sagt, ist gar nicht mein Ding. Vor allem noch durch mehrere Entwürfe, das heißt also mehrere Überarbeitungen. Ich hasse Überarbeitungen. 😎

Ich überarbeite während des Schreibens. Meistens das, was ich am Tag zuvor geschrieben habe. Dann schreibe ich weiter. Aber am Ende ist es dann kein Entwurf mehr, sondern ein druckfertiges Buch.

In einem Rohentwurf die Beats zu überprüfen ist so wie einen ausführlichen Plot zu schreiben, würde ich mal sagen. Nur hat man dann schon mehr als einen Plot geschrieben, es sind Dialoge und viele Dinge enthalten, die man in einem Plot weglässt. Dann könnte man auch gleich nach den Beats schreiben, statt sie erst im Nachhinein zu überprüfen.
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Sina
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Re: Gwen Hayes - Romancing the Beat

Beitrag von Sina »

Das kommt mir auch so vor. Wenn ich früher geschrieben habe, habe ich da im Nachhinein höchstens die Rechtschreibung überprüft, aber nicht noch irgendwelche Beats. Allerdings wusste ich damals auch noch gar nichts von Beats. 🤔 Wenn ich jetzt den aktuellen Roman schreibe, schaue ich mir die Beats an und denke darüber nach, was das für meine beiden Figuren bedeutet, was sie darunter verstehen würden. Vielleicht ist das dann in gewisser Weise nur ein Rohentwurf, weil das Lektorat ja oftmals noch einiges verändert oder ich auf Anregung des Lektorats, aber ich empfinde es nicht so. Ich mache nicht mehrere Entwürfe, bevor das Lektorat es anschaut.
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Angela
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Re: Gwen Hayes - Romancing the Beat

Beitrag von Angela »

Sina hat geschrieben: Mittwoch 24. August 2022, 09:04schaue ich mir die Beats an und denke darüber nach, was das für meine beiden Figuren bedeutet, was sie darunter verstehen würden.
Das ist jetzt gerade bei mir hängengeblieben. Es kommt mir so vor, als wäre das genau das, was ich tun müsste. Bisher hatte ich keine Vorstellung davon, wie man überhaupt mit Gwen Hayes arbeitet, aber das erklärt es mir. Glaube ich. Es umzusetzen ist immer noch eine andere Sache. 😧
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Laura
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Re: Gwen Hayes - Romancing the Beat

Beitrag von Laura »

Das ist allerdings ein wahres Wort gelassen ausgesprochen. 🙂 Aber Deine Beschreibung bringt es ziemlich auf den Punkt, Sina. Darüber denke ich jetzt auch einmal nach. Nachdem Ruth gestern die Latte auf sieben Bücher gelegt hat, muss ich ja auch noch einige Romane schreiben, um das zu erreichen. 😎
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Kay
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Re: Gwen Hayes - Romancing the Beat

Beitrag von Kay »

Wir können ja einen Wettbewerb machen. Den 7-Bücher-Wettbewerb. 😂 Statt einem LLP, den wir alle ein bisschen vermissen.
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AnneW
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Re: Gwen Hayes - Romancing the Beat

Beitrag von AnneW »

Das ist eine tolle Idee, Kay! 👏👏👏 Ich bin sehr dafür. Obwohl ich am meisten dafür arbeiten müsste. Ich habe erst drei vollständige Romane. Und einen halben, der aber eine Fortsetzung des zweiten war. Der vierte war der LLP-Roman, aber den betrachte ich noch als Rohentwurf, denn da muss einiges dran getan werden, bevor er veröffentlicht werden kann.
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Ruth
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Re: Gwen Hayes - Romancing the Beat

Beitrag von Ruth »

Da Ihr die Diskussion aber jetzt hier in diesem Thread führt, müsste ich fast darauf hinweisen, dass dann alle zukünftigen Romane bis zum siebten nach Gwen Hayes geschrieben werden müssten. 😉 Aber ich hatte das wirklich nicht so ernst gemeint mit den sieben Romanen. Es ist ein bisschen ein Erfahrungswert, und tatsächlich wird es in etlichen Schreibratgebern als eine Art magische Zahl erwähnt, aber das heißt nichts.

Wie schon gesagt wurde, geht es eher um Qualität als um Quantität. Unsere Leserinnen möchten gern so viele Romane wie möglich, aber wenn eine Autorin sagt, ich habe sieben Romane geschrieben und du nur vier, und meint, sie wäre deshalb die bessere Autorin, irrt sie sich. Vier Romane können besser sein als sieben (oder zehn oder zwanzig), wenn es gute Romane sind. Also würde ich mich an Eurer Stelle nicht so an der Zahl festhalten.
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Steffi
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Re: Gwen Hayes - Romancing the Beat

Beitrag von Steffi »

Ich muss aber zugeben, ich fände das wahnsinnig cool, so einen Wettbewerb, bis wir alle mindestens sieben Romane haben. Oder acht. 😎 Gerade wegen Gwen Hayes traue ich mir das jetzt zu. Bis ich vor einigen Jahren wieder angefangen habe zu schreiben, hätte ich mir das nie zugetraut. Nicht mal ein einziges weiteres Buch. Und jetzt sind es seit der Pantherin doch schon einige geworden. Aber mit der Entdeckung von Gwen Hayes spielen Zahlen gar keine große Rolle mehr. Nicht dass man jetzt am Fließband schreiben könnte wie ein Roboter, aber ich kann mir vorstellen, noch einige Bücher zu schreiben. Nicht zwanzig oder dreißig, aber bis zu sieben geht meine Vorstellungskraft. 😉
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Katja
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Re: Gwen Hayes - Romancing the Beat

Beitrag von Katja »

Steffi hat geschrieben: Dienstag 23. August 2022, 21:00als ich mit meinem ersten Versuch, Gwen Hayes in dem Brainstorming zu Romancing Xena anzuwenden, kläglich gescheitert bin.
Da würde ich gern noch mal einhaken. Was kann man bei dieser Anleitung alles falsch machen? Worauf muss man achten? Darüber haben wir bisher noch nicht sehr ausführlich gesprochen.
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Ruth
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Re: Gwen Hayes - Romancing the Beat

Beitrag von Ruth »

Falsch und richtig ist relativ. Was bei Steffi passiert ist, war, dass sie nicht gleich zu Anfang in den Konflikt eingestiegen ist. Sie wollte, dass „Gabrielle“ sich sofort in „Xena“ verliebt, ihr hinterherläuft und gar keine Zweifel mehr an ihr hat. „Xena“ hätte sie natürlich zurückgestoßen, aber von „Gabrielles“ Seite war alles klar. Kein Konflikt außer dem, dass ihre Liebe nicht sofort erwidert wurde. Was sie aber nicht davon abgehalten hat, „Xena“ hinterherzulaufen. Dadurch wäre die Adhäsion dann sehr einseitig geworden. Fast unmöglich. Außer man hätte es als eine Art Comic schreiben wollen. 🙂
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Steffi
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Re: Gwen Hayes - Romancing the Beat

Beitrag von Steffi »

Das ist diese Geschichte damit, dass es ein Rezept ist, keine unumstößliche Anleitung. Erst diesen Schritt, dann diesen Schritt, dann diesen Schritt … Es sieht zwar so aus, aber so ist es nicht. Das habe ich gemerkt, als es dann nicht mehr klappte, einfach nicht mehr weiterging. Es war, als stünde ich vor einer Mauer. Und auf der Mauer stand Adhäsion. Aber ich wusste nicht, wie. Wie ich über die Mauer rüberkommen sollte. Und selbst im Forum sind wir gemeinsam da nicht weitergekommen.

Das heißt, dieser Schritt Adhäsion steht da in der Anleitung, also denkt man, es ist doch alles da, aber es ist eben nur ein Wort. Das Wort hat keinen wirklichen Inhalt. Den muss man selbst finden. Was mir damals auf Teufel komm raus nicht gelungen ist. 🤨 Das ist, wie wenn man bei einem Rezept zu viel Salz in die Suppe getan hat. Da kann man dann auch nichts mehr machen. Nur noch die Suppe wegschütten.
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Ruth
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Re: Gwen Hayes - Romancing the Beat

Beitrag von Ruth »

Ganz so schlimm war es nicht. Denn Du konntest die zweite Szene, die Einführungsszene mit Sydney, sogar behalten. 😉 Aber Du musstest die Figur der „Gabrielle“ umgestalten, sie anders sehen, als Du es damals getan hast.

Das ist immer – oder sehr oft – der Knackpunkt. Figuren machen die Geschichte. So ist es einfach. Wenn die Figuren nicht stimmen, stimmt die ganze Geschichte nicht. Deshalb sollte man sehr viel Zeit auf seine Figuren verwenden, sie richtig kennenlernen. Und auch alles, was sich daraus ergibt, erforschen. Besonders die Konflikte.

Als erweiterte Antwort auf Deine Frage, Katja: Da kann man mit dieser Anleitung tatsächlich sehr viel falschmachen. Obwohl falsch und richtig immer sehr relativ sind, oftmals im Auge der Betrachterin liegen. Aber es ist sehr verführerisch, hier sofort loszulegen, ohne seine Figuren zu kennen. Denn man sieht ja, was man machen soll. Da besteht kein Zweifel.

Um das zu vermeiden, sind eben die ersten beiden Beats da. Bevor die beiden sich treffen, werden sie erst einmal separat eingeführt. Zu Hause, an ihrem Arbeitsplatz, mit ihren Freunden, in ihrem Alltag. Allerdings geht das nur, wenn sie auch so einen Alltag haben. Sydney hat so einen Alltag beispielsweise nicht, und da wird es schon knifflig. Dennoch hat Steffi eine sehr gute Einführungsszene für Sydney geschrieben, die sehr viel über die Figur aussagt. Auch wenn ein großes Geheimnis bleibt.
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Katja
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Re: Gwen Hayes - Romancing the Beat

Beitrag von Katja »

Da sehe ich bei mir auch ein großes Fehlerpotenzial: sofort loszulegen, ohne meine Figuren richtig zu kennen. Deshalb habe ich mit allen sogenannten Schreibanleitungen auch die größten Probleme. Wenn ich eine Biographie für eine Figur erstellen soll, fällt mir das schwer. Das macht das Schreiben so … prosaisch. Wenn ich das sagen darf. Es ist ja tatsächlich Prosa, aber trotzdem hat Schreiben für mich immer noch etwas Mystisches, Poetisches. Auch wenn es keine Gedichte sind. 🙂

Aber danke, Steffi, für Deine sehr plastische Beschreibung der Probleme, die Du hattest, bevor Du jetzt diesen tollen Roman aus dem Brainstorming gemacht hast, den Du gerade schreibst. 🙏 Da merkt man wirklich nichts mehr von Problemen. Das liest sich wie Butter. 😎
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Kay
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Re: Gwen Hayes - Romancing the Beat

Beitrag von Kay »

Wie Butter oder gleich wie Sahne. 😎 Steffi hat wirklich die Kurve gekriegt mit Gwen Hayes. Ich schwanke da noch immer.

Ich bin da ganz bei Dir, Katja. Eine Biografie ist ja so etwas wie ein Lebenslauf. Und was gibt es Langweiligeres oder Banaleres, als einen Lebenslauf zu erstellen? Die meisten von uns haben das für ihre Bewerbungen tun müssen, und das geht einem ja nur auf den Geist. 🙄 Für den Beruf macht man das eben zähneknirschend, aber dann auch noch in der Freizeit, beim Hobby Schreiben? Für jede Figur? Das spare ich mir gern. In der Freizeit möchte ich doch lieber Spaß haben. 🙂
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AnneW
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Re: Gwen Hayes - Romancing the Beat

Beitrag von AnneW »

Ja, wir und unsere Spaßgesellschaft ... 😋 Aber es stimmt selbstverständlich. Für uns alle ist Schreiben nur ein Hobby, und das Handwerkliche ist mehr Arbeit als Spaß. Ich schließe mich da den Zweiflerinnen an. Ich möchte keine vollständigen Biografien erstellen, bevor ich mit Schreiben loslegen kann. Ein roter Faden wäre mir aber ganz recht. Denn daran hapert es oft und das führt zu Problemen. Man kommt nicht weiter, weiß nicht, wie die nächste Szene aussehen soll, lässt seine Figuren Dinge tun, die nicht zu ihrem Charakter passen, und muss das dann am Schluss alles wieder ausbügeln. Was doppelte und dreifache Arbeit bedeutet.
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Angela
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Re: Gwen Hayes - Romancing the Beat

Beitrag von Angela »

Ich weiß genau, wovon Du sprichst. Das kenne ich so gut. Was habe ich an Ich versuche es mal mit dem Glück herumgewurschtelt ... Und ehrlich gesagt ist es bei Rosen für Nathalie nicht besser. Erst lag die Idee jahrelang herum, dann habe ich es schnell für den LLP zusammengeschrieben, bin aber nicht zufrieden damit und habe das Gefühl, ich muss noch einmal von vorn anfangen. Biografien für die Figuren habe ich keine geschrieben. Ich habe einfach angefangen und mich dann so durchgekämpft bis zum Ende.

Aber wenn ich vielleicht mit den ersten beiden Beats von Gwen Hayes anfange, in denen die beiden Hauptfiguren vorgestellt werden, könnte es ein neuer Ansatz sein. Deshalb bin ich durchaus daran interessiert, das zu lernen. Weiß nur nicht genau, wie ich es machen soll. 🤨
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Laura
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Re: Gwen Hayes - Romancing the Beat

Beitrag von Laura »

Steffi hat geschrieben: Dienstag 23. August 2022, 21:00man muss selbst nachdenken und die Beats zwar als Anregung nehmen, aber auch in die richtige Richtung denken
In die richtige Richtung ... Ich weiß, was Du meinst, denn ich habe das ja verfolgt, wie es vor zwei Jahren mit Deinem Roman war und wie es jetzt ist. Wenn man aber erst einmal in so einer Schleife ist, ist es schwer, da rauszukommen. Ohne so etwas wie dieses Forum hier fände ich das fast unmöglich. Die Gedanken drehen sich immer im Kreis. Man kommt einfach nicht weiter. Obwohl Du die Anleitung von Gwen Hayes hattest, bist Du nicht weitergekommen. Was wieder Zweifel erweckt.
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Steffi
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Re: Gwen Hayes - Romancing the Beat

Beitrag von Steffi »

Ja, das kann Zweifel erwecken. Aber nur, wenn man es als eine Art "Malen nach Zahlen" betrachtet, wo alles vorgegeben ist. Ich habe damals in die Richtung weitergedacht, in der ich mich verfangen hatte und bin da nicht mehr rausgekommen, das stimmt. Aber das lag auch daran, dass ich zwar dachte, ich richte mich nach Gwen Hayes, es aber nicht wirklich getan habe. War ja mein erstes Mal. 😎

Ich habe das mit Ruths Virtueller Romanwerkstatt durcheinandergebracht, und das sind zwei verschiedene Ansätze. Dort geht es direkt mit dem Meet Cute los, mit der ersten Begegnung. Und eine von beiden verliebt sich sofort. Außerdem bleibt es bei einer Perspektive, sodass man gar keine Einführung für die zweite Person hat. Völlig verschieden von Gwen Hayes.

Nachdem ich mich dann nach dem gerichtet hatte, was bei Gwen Hayes vorausgesetzt wird, ging es auf einmal. 🙂 Ich hätte natürlich auch völlig nach Ruths VR vorgehen können, aber dann hätte ich die Szene mit Sydney streichen müssen. Und an der hänge ich. 😉
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Sina
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Re: Gwen Hayes - Romancing the Beat

Beitrag von Sina »

Ich habe jetzt gerade mal hier reingeguckt, weil ich hoffe, dass ich (mit Deinem guten Vorbild, das Du in den letzten Tagen im Romanforum hinlegst 😉) auch endlich an meinem Roman weiterschreiben kann. Also habe ich mir das ganze Buch von Gwen Hayes noch mal durchgelesen und habe dann gemerkt, dass ich da auch etwas abwandeln muss. "Malen nach Zahlen" ist das tatsächlich nicht. Es ist ein Leitfaden, und ich finde ihn sehr nützlich, aber wenn die Geschichte dann mal läuft, dann kann man nicht einfach einen Beat nach dem anderen abhaken. Das wäre dann sehr langweilig. Außerdem würde das glaube ich zu sehr ähnlichen Büchern führen.
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AnneW
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Re: Gwen Hayes - Romancing the Beat

Beitrag von AnneW »

Das tut es auch sehr oft. Man muss sich nur mal diese ganzen amerikanischen (und natürlich auch deutschen) Groschenromane ansehen. Und auch andere, die nicht unter Groschenromane fallen, aber immer dem gleichen Muster folgen. Viele davon landen sogar auf Bestsellerlisten. Vielleicht wollen die LeserInnen ja genau diese Romane immer nach dem gleichen Muster? Warum wären sie sonst so erfolgreich? Erfolgreich wird ein Buch nur dann, wenn viele es kaufen. Und die meisten LeserInnen scheinen nicht den Anspruch zu haben, dass die Geschichten sich unterscheiden müssen. Wir machen uns viel zu viel Mühe. 😎
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Angela
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Re: Gwen Hayes - Romancing the Beat

Beitrag von Angela »

Eine Geschichte nach Gwen Hayes zu schreiben ist aber auch Mühe. ;) Ich kämpfe sehr damit. Ich schaffe es noch nicht einmal, richtig damit anzufangen. Kannst Du dazu nicht noch einmal einen Schritt-für-Schritt-Kurs geben, Ruth?🙏 Ich weiß, Du hattest das schon im alten Forum übersetzt und alles, aber ich meine, richtig an einem Beispiel.
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